Die Herddiagnostik – Wenn erkrankte Zähne Beschwerden in anderen Regionen des Körpers auslösen
Unter Herd versteht man einen Ort im Körper, der nicht nur selbst krank ist, sondern der auch krank macht. Er nimmt Einfluss auf andere Regionen des Körpers. Deshalb ist es entscheidend den Herd zu lokalisieren, um die Ursachen zu klären.
So können erkrankte Zähne durchaus Beschwerden in anderen Regionen des Körpers auslösen. Rheumatische Schmerzen, die sich nach einer Wurzelbehandlung eines entzündeten Zahnes einstellten, verlieren sich nachdem der Zahn entfernt wurde.
Was ist eine Herderkrankung?
Eine Herderkrankung ist eine krankhafte, lokale Veränderung im weichen Bindegewebe, mit der sich die lokalen und allgemeinen Abwehrreaktionen in ständiger Auseinandersetzung befinden.
Erst mit dem Zusammenbruch der lokalen Abwehrschranke durch innere und/ oder äußere Einflüsse beginnt die Fernwirkung des Herdes (Focus) auf den Organismus und damit die allgemeine Herderkrankung.
Fällt ein vereiterter Zahn als örtlicher Herd weg und ist nicht mehr alleine Ursache für das Herdgeschehen, ermöglicht das den Beginn einer Herderkrankung.
Es gibt eine Reihe von Problematiken für den Körper, die sich durch einen Herd einstellen. Auswirkungen können beispielsweise sein:
- Führt zu Entspannung
- Veränderungen des Immunsystems
- Die Kräfte des Organismus, die das lebensnotwendige Gleichgewicht im Sinne einer energetischen Steuerung aufrecht erhalten
- Die Strukturen innerhalb des Gewebes, das zwischen den eigentlichen Organzellen liegt, das sogenannte ‚weiche Bindegewebe‘ oder das ‚System der Grundregulationen‘.
Herderkrankungen sind somit Belastungen für den Körper, deren Quelle nicht am Krankheitsort zu finden sind, sondern sich im medizinischen Sinn eher an unauffälligen Stellen zeigen.
Auch wenn Patienten am Behandlungsort z. B. nach einer Wurzelbehandlung der Schneidezähne im Oberkiefer keine Schmerzen mehr verspüren, können sich daraus unter Umständen regelmäßige Kopfschmerzen entwickeln, was die Erkennung von Herden so enorm schwierig macht.
Die Herddiagnostik
Die spezielle Herddiagnose beschäftigt sich darum damit, die Zusammenhänge zwischen dem Schmerzort und den eigentlichen Ursachen abzuklären. Eine ausführliche Anamnese und sorgfältige Untersuchungen sind notwendige Voraussetzungen. Zusätzlich zu dieser in der Medizin üblichen Vorgehensweise muß speziell in der Herddiagnostik auf eine Reihe von Sachverhalten geachtet werden:
- Die Schmerzquelle und der Ort des Herdes sind meist nicht identisch
- Die Anwesenheit von Bakterien ist nicht unbedingt Vorraussetzung für einen Herd
- Konventionelle Laboruntersuchungen reichen nicht aus um einen Herd zu erkennen
- Herde haben kein einheitliches Beschwerdebild
- Der Schmerz- oder Beschwerdebereich selbst hat keine erkennbaren Veränderungen
Was sind die Gründe für eine Herderkrankung im Zahn-und Kieferbereich?
- Einmal sind es tote und wurzelgefüllte Zähne,
- Leerkieferstellen mit Wurzelresten, Fremdkörpern oder chronischen Knochenentzündungen,
- verlagerte Zähne,
- chronische Entzündungen des Zahnnervs.
Herde treten natürlich nicht nur im Zahn-Kieferbereich auf. Auch entzündete Mandeln, Nasennebenhöhlen, Darmerkrankungen und Narben können als Herde wirken. Führt man eine Herdsanierung durch, ist dies die passende Gelegenheit, die Ernährung auf Vollwertkost umzustellen und zusätzlich durch eine Darmtherapie – eine sogenannte Symbioselenkung – zu begleiten. Durchaus ratsam bei einer gründlichen Herdtherapie ist es auch, bestehende Amalgamfüllungen durch modernere Zahnersatzmaterialien auszutauschen.
Wann macht eine Herdtherapie Sinn?
Grundsätzlich macht es Sinn sich mit einer Herdtherapie näher zu beschäftigen, wenn eine allgemeine Erkrankung chronisch ist und trotz vieler Bemühungen keine Heilung statt gefunden hat. Dies ist insbesondere bei den nun aufgeführten Krankheitsbilder angezeigt:
- Rheuma in jeder Form
- Einschränkungen der Bewegungsfreiheit an Gelenken und Muskeln
- Kopfschmerzen und Migräne
- Neuralgische Beschwerden
- Hauterkrankungen wie z.B. Ekzeme
Bei Erkrankungen wie Krebs, Multiple Sklerose, Diabetes etc. ist eine gründliche Zahnsanierung immer sinnvoll, um Therapieblockaden für den Heilungsprozess zu beseitigen.
Wie passiert bei einer Herdtherapie?
Stellt sich bei unserer Herddiagnostik heraus, dass eine Herderkrankung vorliegt, gilt es diese unbedingt und schnell zu beseitigen.
In der Regel sind so für eine Reihe von Ursachen operative Eingriffe zwingend notwendig. Wenn eine chronische Kieferentzündung diagnostiert wird, entfernt man das entzündete Gewebe. Ein Zahn als Auslöser oder auch ein Fremdkörper im Kiefer mit dem umgebenden entzündeten Gewebe müssen dann operativ entfernt werden. Eine Entgiftungskur als Begleitbehandlung mit homöopathischen oder anderen Naturheilmitteln sind an dieser Stelle ratsam.
Welche Risiken birgt eine Herdsanierung?
Niemand kann den erwarteten Erfolg mit Sicherheit vorhersagen oder garantieren. So ist eine Herdsanierung nie ohne Risiko. Aber selbst wenn der unmittelbare Erfolg ausbleibt, sollte dem Patienten bewusst sein, dass die Beseitigung von Herden für seinen Organismus eine gewaltige Entlastung bedeutet.
So kann eine Sanierung der erste Schritt zu einer echten Wiederherstellung der Selbstheilungskräfte sein und schließlich zu einer dauerhaften Gesundung führen.